In einer historischen Ecke von Nara, Japan, haben Shingo Sakuma und Jin-Yi Liu ein vergessenes Shinto-Priesterhaus in einen Kunstraum verwandelt – gegründet auf Licht, Schatten und emotionaler Architektur.
In der japanischen Stadt Nara haben Shingo Sakuma und Jin-Yi Liu eine Residenz einer Shinto-Priesterfamilie aus dem 18. Jahrhundert bewahrt, am Rande eines Urwaldes, der zum Kasugataisha-Schrein führt. Das Toma House, einst dem Verfall nahe, wurde von den Nachkommen der Toma-Familie wiederhergestellt und steht heute zwischen monumentaler Architektur und spirituellen Wahrzeichen des historischen Takabatakecho-Distrikts von Nara – sowie den frei umherziehenden Hirschen des Waldes, die als heilige Boten der Shinto-Götter gelten. Während Ausstellungen, Workshops und Künstlerresidenzen den Raum beleben, bleiben Teile des Anwesens unberührt, da Shingo und Jin-Yi traditionelle Handwerker beauftragen, einzelne Elemente sorgfältig zu restaurieren.
„Das Toma House existiert in einem Zustand des Dazwischen. Dieser Film handelt von dem, was unvollendet bleibt – und wie dieser Zustand der Unvollkommenheit einem Raum sein Leben gibt. Ich wollte die emotionale Architektur erforschen. Was bedeutet es, mit der Vergangenheit zu leben? Und was bedeutet es, einen Ort nicht als Besitz, sondern als lebendiges Wesen zu betrachten?“
Mit einer neuen Phase des Projekts im Kurzfilm Toma Unrestored fängt die in Tokio lebende Filmemacherin Sybilla Patrizia das Toma House als Gefäß für Kunst, Erinnerung und Ehrfurcht ein – anhand der Restaurierung zweier Fusuma-Schiebetüren, ursprünglich bemalt von Katsuyama Takugan. Indem sie die stille Kraft des Raumes in den Mittelpunkt rückt, während die gealterten Paneele wiederbelebt und eingesetzt werden, untersucht der Film emotionale Architektur durch die Verbindung zum Haus in seinem unvollendeten Zustand – und ehrt das lebendige Erbe und die Energie von Räumen, die durch Zeit und Erinnerung geformt sind.
