WENZO: I don’t paint, I create dreams.

Tom Wenzo

Tom Wenzl alias Wenzo, eigentlich gelernter Karosseriespengler und Lackierer, begann seine Karriere in einem kleinen Kelleratelier. Mittlerweile bietet er seine Werke in Hollywood und Monte Carlo an, unter anderem für Prominente wie Arnold Schwarzenegger.

Obwohl solche Durchbrüche selten sind, setzt sich Wenzos Erfolgsgeschichte fort. Zu den bekannten Sammlern seiner Werke zählen David Alaba, Dominic Thiem und Flavio Briatore. Was seine Werke besonders macht, woher er seine Inspiration zieht, was sein Lieblingsstück ist und wie lange der Prozess eigentlich dauert, bis das fertige Bild vor ihm steht – das alles haben wir ihn gefragt.

Erzähl ein bisschen über dich: Wie bist du zur Kunst gekommen?

Früher sind wir öfter mit meiner Mama nach Tarvis gefahren. Keine Ahnung, wie es heute ist, aber damals hat man dort immer seine Lederjacken gekauft. Ich wollte halt nicht die schwarze haben, sondern eine blitzblaue Lederjacke aus der Damenabteilung. Heute würde ich sie wohl nicht mehr kaufen, aber meine Liebe zu knalligen Farben war schon damals ziemlich ausgeprägt.

Ich habe dann eine Ausbildung zum Karosseriespengler und -lackierer gemacht und meine Mopeds und Vespas bunt in violett, pink, Perlmutt und Neonfarben angesprüht – später auch meine Autos. Irgendwann war ich auf Urlaub in Miami und spazierte an einer Galerie vorbei. Die Bilder waren alle neonfarben und bunt mit Karl Lagerfeld oder Marilyn Monroe abgebildet. Dort ging ich auch zum ersten Mal in eine Galerie.

Ich habe damals in einer Firma gearbeitet und mich deshalb schon mit Grafik und Photoshop beschäftigt. Mit dem Gedanken, mir so ein ähnliches Bild zu Hause nachzubauen, habe ich gefragt, ob ich ein Foto machen darf. Zu Hause habe ich dann, mit dem Foto als Inspiration, eine Collage zusammengestellt, diese im Hintergrund dazugelegt und das ganze Bild am Ende noch beschichtet.

So hat es angefangen und gleich mal Anklang gefunden. Auch den Ruf, eigentlich nicht malen zu können, habe ich nach zwei Jahren widerlegt, als ich bei einem Live-Event Dominic Thiem zeichnete.

Was oder wer inspiriert dich?

Ich bringe ja grundsätzlich ein bisschen Amerika nach Österreich. Da sind also Warhol, Mr. Brainwash und Banksy dabei. Die Stärke, die diese Bilder ausstrahlen, inspiriert mich einfach – und die Tatsache, wie viele Leute diese Bilder mit einem Schlag erreichen. Bei meinen eigenen Motiven greife ich hauptsächlich auf Dinge zurück, die mir gefallen und bei denen ich weiß, dass es Leuten gefallen wird – Comic-Figuren, Action-Helden oder Legenden.  

Welches ist dein Lieblingskunstwerk?

Am Anfang hat’s immer ein Lieblingsstück gegeben, und das hing auch eine Zeit lang bei mir zu Hause und ich wollte es nie verkaufen. Irgendwann legt man das aber ab, weil sowieso immer was Neues nachkommt. Es gibt aber auch Kunstwerke, zu denen eine Geschichte gehört oder bei denen ich mit Promis zusammengearbeitet habe – zum Beispiel mit Arnold Schwarzenegger oder für Dominic Thiem in der Stadthalle. Natürlich zählen auch die Bilder dazu, die für Licht ins Dunkel entstanden sind. Die sind mir alle viel wert, aber nicht wegen des Motivs, sondern wegen der Geschichte dahinter, wegen des Moments.

Welche Techniken wendest du für deine Bilder an?

Früher habe ich hauptsächlich mit Grafik, Digi-Print und Collagen gearbeitet. Mittlerweile verwende ich auch Spraydosen und verschiedene Pinsel. Zum Schluss wird dann wieder alles so beschichtet, dass die Oberfläche aussieht wie eine Glasfläche und UV-beständig ist.

Wie lange dauert so ein Prozess?

Er kann zwischen zwei bis 14 Tagen dauern, es kommt drauf an, was man macht und wann bei mir der Wow-Moment kommt und ich weiß, dass das Bild jetzt fertig ist. Bis die UV-beständige Beschichtung getrocknet ist, dauert es dann nochmal zwei bis drei Tage.

Worauf freust du dich dieses Jahr?

Heuer finden wieder einige Ausstellungen statt, auf die ich mich sehr freue und durch die ich in ganz Österreich und der Schweiz herumkommen werde. Bis jetzt sind Ausstellungen in Zug in der Schweiz, im Schloss Gamlitz und in Graz im Schloss St. Martin geplant. Auch im Hotel Puradies in Leogang steht womöglich bald was Spannendes an! Weitere Infos kommen da aber noch.