Treehotel, Schweden: eine Erfolgsgeschichte // LIFESTYLEHOTELS

Treehotel

Kent und Britta haben sich ein gemeinsames Leben und eine berufliche Existenz aufgebaut, hier in ihrer Weltstadt in den Bäumen, in ihrem kleinen Heimatdorf. Fest dort verwurzelt, wo sie geboren und aufgewachsen sind, sind ihre hochfliegenden Träume in den Baumwipfeln Wirklichkeit geworden und wachsen von Tag zu Tag weiter – im Treehotel.

Es waren einmal ein Berufsorientierungsberater, Kent Lindvall, und eine Krankenschwester, Britta Jonsson-Lindvall. Die beiden kennen sich schon ewig und gehen seit ihrer Jugend gemeinsam durch dick und dünn. Zwei ganz gewöhnliche Einheimische aus Schwedisch-Lappland, die nahe an ihren Wurzeln bleiben und sich in ihrem Heimatdorf eine Existenz aufbauen wollten.

Trotzdem sind sie außergewöhnlich. Außergewöhnlich kreativ, voller Ideen und einem unerschöpflichen Willen, Dinge voranzutreiben. Sie sind sich selbst treu, authentisch und Menschen, die den Mut haben, ihre Ideen auszuprobieren und ihre Träume zu verwirklichen. Vielleicht hat es ihnen auch zum Erfolg verholfen, die richtigen Leute zur richtigen Zeit zu treffen. Und sie hatten das nötige Vertrauen, um dorthin zu kommen, wo sie heute sind. Ihre Erfolgsgeschichte ist aber auch eine Geschichte von harter und langer Zeit unbezahlter Arbeit.

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Während dieser schwierigen Zeiten wäre es schwer vorstellbar gewesen, dass Britta eines Tages hier in ihrem Kleid und ihrer Schürze stehen und Wildpasteten für Kronprinzessin Victoria kochen würde. Oder dass ihr Mann Kent in der Welt unterwegs sein würde, um auf renommierten Konferenzen über „the big idea“ zu sprechen – wenn er nicht gerade damit beschäftigt sein würde, die neue Speiseterasse in acht Metern Höhe in einem Baum zu bauen, während Britta und ihre Mitarbeiter große ausländische Fernsehproduzenten, Magazine und Prominente von nah und fern in den Bäumen im Wald hinter Brittas Pensionat (Gästehaus) begrüßen.

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Aber wie kam es dazu?

Die kurze Antwort auf diese Frage der beiden ist:

Wir leben hier, wir lieben unser Dorf und wollten uns hier unseren Lebenshunterhalt verdienen. Also überlegten wir uns, was wir mit dem, das wir hatten, tun konnten.

Das Treehotel ist wie ein Puzzle gewachsen, geprägt von klaren Zielen, harter Arbeit, gutem Timing, Kontakten, einem Gespür für Trends, der Fähigkeit, das Skurrile und Verrückte im Leben zu erkennen, einer Vorliebe für persönlichen Service und Brittas Motto „am Ende klappt es immer“.

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Das Paar befand sich an einem Punkt im Leben, an dem Kent ein Unternehmen aufgebaut hatte, das internationale Angelreisen anbietet. Britta hatte mit einer Reihe von lokalen, regionalen und internationalen Entwicklungsprojekten gearbeitet. Eines dieser Projekte war ein ehemaliges Altersheim in ihrem Heimatdorf, das seit vielen Jahren geschlossen war. Die beiden restaurierten es sorgfältig und verwandelten es in ein Gästehaus, Britta’s Pensionat. Das Gästehaus wurde mit viel Liebe und Sorgfalt geführt, warf aber keine großen Einnahmen ab. Es musste etwas geschehen. Britta nahm an einem Trainingsprogramm für Design teil, das sich mit dem Thema Form und Funktion in der Tourismusbranche beschäftigte. So entstand die Idee für ein Designprojekt.

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Eines Tages kam der damals unbekannte Filmemacher Jonas Selberg Augustsén, der in der Gegend seine Wurzeln hat, ins Gästehaus. Einen Sommer lang arbeiteten er und sein Filmteam an dem Film Trädälskaren (Der Baumliebhaber), der seine Durchbruchsproduktion wurde. Die Crew verbrachte viel Zeit im Gästehaus, während der Film und das Baumhaus, um das er sich drehte, immer weiter wuchsen. Als der Film fertig war, fand Britta es schade, dass so ein schönes Baumhaus einfach so im Wald stehen und verkommen würde. Vielleicht könnte man es ja vermieten? Gemeinsam bauten Britta und Jonas es in das Angebot des Gästehauses ein und es wurde sofort beliebt.

Allerdings war es weit weg und erforderte viel Instandhaltungsarbeit. Was wäre, wenn man Design und „tree rooms“ kombinieren könnte, und zwar näher am Gästehaus? Etwa zu dieser Zeit war Kent mit einer Gruppe von Freunden auf einem Angelausflug in Russland. Diese Freunde waren zufällig drei der führenden Architekten Schwedens – Bertil Harström, Thomas Sandell und Mårten Cyren. Kent erzählte von der Idee von Design-Hotelzimmern und weckte so das Interesse der Architekten. Bevor sie Russland verließen, vereinbarten sie, jeweils ein Zimmer zu entwerfen, als gemeinsames Freundschaftsprojekt, auch wenn sie für konkurrierende Unternehmen arbeiteten. Diese freundschaftliche Zusammenarbeit erwies sich als sehr wichtig für das Treehotel.

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Das Resultat waren ein UFO, ein Vogelnest, eine Kabine, ein Spiegelwürfel und ein blauer Kegel, der seine Farbe in Orange ändert.

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Diese spektakulären Kreationen zogen viel Aufmerksamkeit auf sich. Natürlich gab hier und da auch Skeptiker, aber schließlich landeten auch viele von ihnen im Vogelnest und oder in einem der anderen „tree rooms“.

Die internationale Presse und Design-Liebhaber aus aller Welt kamen in großer Zahl ins Treehotel. Heute hat sich das Hotel wie selbstverständlich einen Platz auf vielen Bucket Lists erobert. Und das Treehotel spricht die unterschiedlichsten Menschen an – von internationalen Promis, Designern und Modemagazinen bis hin zu ganz normalen Menschen, die etwas so Außergewöhnliches wie einen Aufenthalt in einem Baumhaus erleben wollen. Ein Kindheitstraum mit einem gewissen Hauch von Luxus und Atmosphäre.

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Kent und Britta arbeiten immer noch hart – das Treehotel ist ihr Leben. Kent kümmert sich um das Marketing, Britta leitet die Küche und ihre jüngste Tochter ist eine große Bereicherung für das Unternehmen. Gemeinsam entwickeln Kent und Britta immer wieder neue Ideen und setzen sie um. Das große Dragonfly-Konferenzgebäude wurde in die Liste der populären Räume aufgenommen. 2016 wurde „the 7th room“ gebaut, eine Suite, die in jedem Sinne des Wortes außergewöhnlich ist. Höher gelegen, größer und luxuriöser als jeder der anderen Räume.

Diese Erfolgsstory ist eine wahre Geschichte. Aber es ist keine Cinderella-Story, resümiert Britta mit starkem Harads-Akzent. Nein, mit immer noch fest um die Taille gebundener Schürze treiben sie, Kent und ihre sorgsam ausgewählten, unglaublich vielseitigen Mitarbeiter ihr Lebenswerk voran, an dem man als Besucher jetzt und in Zukunft teilhaben kann. Sie arbeiten immer noch hart an der Verwirklichung ihres Traums, der ihnen nicht in den Schoß gefallen ist – und sie sind sich sicher, dass „es am Ende immer klappt, wirklich“.

Text & Fotos: Treehotel


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