“I’m very sorry, but not one room in the hotel. You’re two days early. Olympic, you know.”
In der skurrilen Eröffnungsszene des Films „Walk, Don‘t Run“; von 1966 hat Cary Grants Figur im Hotel Okura Tokyo kein Glück. Die Olympischen Sommerspiele 1964 sorgen für eine Zimmerknappheit.
Prägendes Wahrzeichen
Das Hotel Okura war seit seiner Eröffnung 1962 ein prägendes Wahrzeichen Tokios. In diesem modernistischen Meisterwerk der japanischen Gastfreundschaft wurden World-Leaders, Royals und Filmstars empfangen. Trotz eines weltweiten Aufschreis wurde das beliebte Hotel Okura 2015 abgerissen, um Platz für seinen Ersatz The Okura Tokyo zu schaffen. Das neue Hotel wird am 12. September eröffnet, pünktlich zu den Olympischen Sommerspielen 2020. Die Absicht, das Erbe des ursprünglichen Hotels zu erhalten, erkennt man im gesamten Hotel.
Wie Leonardo da Vinci sagte, ist Einfachheit die ultimative Raffinesse. Das ist es, was wir mit The Okura Tokyo zu realisieren versuchen, einem Hotel, das nach der Philosophie der Einfachheit und Eleganz konzipiert wurde,
sagt Toshihiro Ogita, Präsident des Hotel Okura.
Ob das neue Hotel diesen Anspruch erfüllen kann, bleibt abzuwarten. Von außen wird The Okura Tokyo ganz anders aussehen als sein geliebter Vorgänger. Zwei gläserne Wolkenkratzer mit insgesamt 508 Zimmern ragen auf dem großzügigen Gelände im Zentrum Tokios in den Himmel. Den neuen Eingang zur Hotelanlage, den Okura-Platz, ziert nicht nur eine große Wasserlandschaft umgeben von üppiger Vegetation, die den Wechsel der Jahreszeiten widerspiegelt. Auch das 1917 gegründeten Okura-Kunstmuseums findet in einem Neubau seinen Platz.
Der Okura Heritage Wing
Das kleinere der beiden Gebäude, der Okura Heritage Wing, ist ein 75 Meter hoher, 17-stöckiger Bau mit Blick auf Gärten und üppiges Grün auf drei Seiten. The Wing ist ein Luxushotel der Spitzenklasse mit klassisch japanischer Atmosphäre. Die geräumigen Gästezimmer gehören mit einer Gesamtbreite von acht Metern zu den größten Hotelzimmern in Tokio. Alle Zimmer sind mit Dampfsaunen und Spa-Bädern ausgestattet – hier sollte es leicht fallen, zu entspannen.
Der Okura Prestige Tower
Der größere Okura Prestige Tower ragt 188 Meter in die Luft und umfasst 41 Stockwerke. Die Gästezimmer beginnen im 28. Stock und bieten einen beeindruckenden Blick auf Tokio. Man darf sich Zimmer von außergewöhnlicher Qualität erwarten, die mit japanischer Ästhetik akzentuiert wurden. Der Tower bietet feine Restaurants und einen der größten Ballsäle aller Hotels der Stadt. Auch die atmosphärisch spärlich beleuchtete Orchid Bar, früher besonders bei Diplomaten der nahegelegenen amerikanischen Botschaft beliebt, befindet sich im Tower. Sie wurde dem Original nachempfunden.
Der Okura Prestige Tower wird über rund 50 m2 große Zimmer in Standardgröße verfügen und einen Ausblick auf die Metropole Tokio aus großzügigen Fenstern bieten.
Der Tower wird zusätzlich Zugang zum Okura Fitness & Spa im 26. und 27. Stock bieten.
Japans Rückkehr in die internationale Society
Das von den Architekten Yoshiro Taniguchi und Hideo Kosaka entworfene Hotel Okura Tokyo stellte die Rückkehr Japans in die internationale Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg dar: „Es war eine Zusammenarbeit von hoch geschätzten nationalen Künstlern, die traditionelle japanische Ästhetik, mit Handwerk und hochkarätiger Kunst vereinten“, sagt Hiroshi Matsukuma, Professor am Kyoto Institute of Technology und Leiter der Docomomo Japan, einer Gruppe, die versucht, die moderne Architektur zu erhalten.
Alles wurde mit dem japanischen Geist von Wa, oder Harmonie, im Hinterkopf gestaltet.
Restaurants
Zu den Speisemöglichkeiten im Okura Heritage Wing gehört das Yamazato, in dem Gäste mit Blick auf einen japanischen Garten die heimische Küche genießen können – vom Frühstück bis hin zu mehrgängigen Kaiseki-Mahlzeiten. Ausgehend von der französischen Küche findet man auch japanischen saisonalen Köstlichkeiten auf der Speisekarte. Derbeliebte Chosho-Teezeremonienraum wird ebenfalls wiedereröffnet.
Im obersten Stockwerk des Okura Prestige Tower genießen die Gäste einen herrlichen Blick auf die Stadt und essen im historischen Sazanka, dem ursprünglichen Teppanyaki-Restaurant der japanischen Hotellerie. Darüber hinaus wird in dem ganztägigen Restaurant Orchid eine Mischung aus Küche und entspannender Innen- und Außenbestuhlung angeboten, und Toh-Ka-Lin wird eine köstliche chinesische Küche anbieten.
Mit Zimmern aus den 1960er Jahren und einem Hotel, das nicht den neuesten Standards für Erdbebensicherheit entspricht, hatte das Okura mit ausländischen Konkurrenten zu kämpfen. Die 100 zusätzlichen Zimmer, verglichen mit dem ursprünglichen Hotel, werden dazu beitragen, den Mangel an Hotelzimmern in Tokio zu beheben.
Im Okura Tokyo kann man bereits reservieren – aber für die Olympischen Sommerspiele 2020 erwartet die Reisenden ein Cary Grant Schicksal: Alle Zimmer sind bereits gebucht.
iThere are no comments
Add yours