SPIRITS IN STONE: Shona-Skulpturen aus Simbabwe

Henry Munyaradzi Tengenenge c. 1972 photo: David Leigh Smith

Die Stein-Skulpturen aus dem südafrikanischen Zimbabwe zählen mittlerweile zu den wichtigsten neuen Kunstformen dieses Jahrhunderts. Das HAUS DER KUNST in Graz, spezialisiert auf Shona-Skulpturen, zeigt das diese Kunstform Tradition mit Gefühlen und persönlichem Ausdruck verbindet.

Ein Land im südlichen Afrika, das bisher kaum durch seine künstlerische Produktion aufgefallen war, brachte innerhalb kürzester Zeit eine Reihe von Bildhauern hervor, die mittlerweile zu den besten der Welt gezählt werden und internationale Anerkennung genießen. Die Kunst der Bildhauerei wird südlich der Sahara, im „Great-Zimbabwe“ schon bereits seit dem 11. Jahrhundert praktiziert. Vorlage der ersten Shona-Skulpturen waren altertümliche Vögel, die über Jahrhunderte hinweg zum nationalen Wahrzeichen von Zimbabwe wurden.

Shona Sculptures, Joram Margia
Nyatate Nyanga, February 1963
photo: Chris Mills
Joram Margia
Nyatate Nyanga, February 1963
photo: Chris Mills

Einen erneuten Aufschwung erlebten die Shona-Skulpturen im 20. Jahrhundert. Steinbrucharbeiter aus dem ehemaligen Rhodesien suchten sich abseits ihrer Arbeit eine Beschäftigung wo sie ihren Gefühlen und Emotionen künstlerischen Ausdruck verleihen konnten. Diese prägende Zeit brachte eine der bekanntesten Skulpturenkünstler Afrikas hervor. Dank Größen wie Henry Munyaradzi, Nicholas Mukomberanwa, John Takawira, Bernhard Takawira, Bernhard Matemera, Fanizani Akuda und Edward Chiwawa, etablierten sich die Shona-Skulpturen zu einer wahren Kunstbewegung.

„Jeder dieser Steine ist bereits eine Skulptur. Ich muß nur noch die schmutzigen und überflüssigen Teile entfernen.“

Lazarus Takawira

Shona Sculptures, Frank Vanji & Joram Mariga
Nyatate, Nyanga, February 1963, 
photo: Chris Mills
Frank Vanji & Joram Mariga
Nyatate, Nyanga, February 1963,

photo: Chris Mills

Vom Stein bis zur Skulptur

Als wichtigster Rohstoff dient den Künstlern der Shona-Skultpuren der Serpentin Stein. Dank seiner verschiedenen Härtegrade sowie seinem prächtigen Farbenspiel ermöglicht er den Bildhauern ein Gestein das nicht nur leicht in der Handhabung ist, sondern auch individuelle künstlerische Entfaltungsmöglichkeit bietet. So entstehen einzigartige und individuelle Kunstwerke mit ganz persönlichem Ausdruck.

„Sie fragen mich, was meine Bildhauerei bedeutet? Ich sage, sie ist nur einfach schön!“

Bernard Matemera

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Die individuelle Handschrift der Künstler erkennt man vor allem an ihrer Technik und der Art und Weise wie sie den Stein bearbeiten. Dabei verwenden sie ausschließlich Hammer, Meißel und Feile bis die gewünschte Form des Steins erreicht ist. Ihren feinschliff und die typisch glatt geschliffene Oberfläche erhalten die Skulpturen mittels Schmirgelpapier und einem endgültigen Überzug aus erhitztem farblosen Wachs.

Shona Sculptures, Moses Masaya
Vukutu c. 1970
photo: Sylvia Beck
Moses Masaya
Vukutu c. 1970
photo: Sylvia Beck

Über das HAUS DER KUNST

Die Galerie von Andreas Lendl, ist seit 1998 am Joanneumring in Graz ist eine der größten Galerien der Steiermark. Auf über 200 Quadratmetern findet sich ein Sortiment von der gepflegten Druckgrafik bis hin zur zeitgenössischen österreichischen und internationalen Kunst, unter anderem auch die weltbekannten Shona-Skulpturen aus Zimbabwe. Das breit gefächerte Angebot der Galerie umfasst Werke der gegenständlichen Malerei des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwartskunst. Ein Spezialgebiet im Haus der Kunst ist die reichhaltige Sammlung an topographischen Ansichten aus allen Epochen. Angegliedert an die Galerie ist eine Rahmenhandlung mit einer Auswahl an über 2000 Rahmen.

Haus der Kunst Graz

Photos & Text: Haus der Kunst & Ben Joosten, Sculptors from Zimbabwe, the first generation, Lexicon

kunst-alendl.at