NAGOYA, Japan: Interview Eriko Esaka // UNESCO City of Design

Nagoya Nagoya Castle, Foto: wikipedia.org

Die japanische Stadt Nagoya ist Teil des internationalen UNESCO Creative Cities Netzwerks – zu Recht! Eriko Esaka gibt uns einen Einblick in die kreative Szene.

Interview: Nina Prehofer

Wie würden Sie die kreative Szene Nagoyas beschreiben?

Eriko Esaka: Zuallererst haben wir als Design City drei Visionen:

  1. die nächste Generation zu fördern
  2. uns für die Umwelt einzusetzen und
  3. die Vernetzung zwischen verschiedenen Kulturen.

Die Stadt ist reich an Kunst-, Design- und Architekturuniversitäten sowie an weltweit agierenden Industrieunternehmen – nur kaum jemand weiß davon! Wir vermarkten uns viel zu wenig und den Menschen hier ist es auch gar nicht bewusst.

Nagoya

Foto: Masami Fujii

Dem versuchen wir entgegenzuwirken und arbeiten immer wieder mit Studenten und Forschern zusammen, um eine neue Denkweise über Design in unserer Gesellschaft zu verankern.

Was macht das Design so besonders?

Eriko Esaka:

Nagoya ist eine Stadt der „MONODUKURI“, das bedeutet „Fertigung“

Der Ursprung dieser „Geister“ ist das Nagoya Castle, das vor über 400 Jahren von Ieyasu Tokugawa, dem Gründer des Tokugawa-Shogunats, gebaut wurde.

Nagoya

Foto:Nacasa & Partners Inc.

Zu dieser Zeit versammelte die Stadt talentierte Ingenieure, Techniker, Maler und Architekten aus dem ganzen Land. Ihre besonderen Fähigkeiten und Werke sind Nagoyas Kulturgüter und Ursprung unseres lokalen Handwerks. Diese „Geister“ sind seit Generationen in unserem Verständnis von Design erhalten. Letztendlich entstand daraus das „International Design Center Nagoya“.

Was sind Ihre liebsten Designspots?

Eriko Esaka: Das Toyota Municipal Museum of Art (8 Chome-5-1 Kozakahonmachi, Toyota, Aichi 471-0034, museum.toyota.aichi.jp). Die Architektur ist fantastisch!

Toyota Municipal Museum of Art, Photo: shutterstock.com/ TokyoSky

Die Nagoya Innovators Garage (3 Chome-18-1 Sakae, Naka Ward, Nagoya, Aichi 460-0008, frameawards.com) finde ich auch ziemlich gut. Und ich liebe die Design-, Kunst- und Handwerksmärkte in der Stadt, etwa den in der Einkaufsstraße Endoji (6 Nagono, Nishi Ward, Nagoya, Aichi 451-0042), den im Hisaya Park (3 Chome-6 Marunouchi, Naka Ward, Nagoya, Aichi 460-0002) oder den in der Nähe des International Design Centers (Design Center Bldg., 18-1, Sakae 3-Chome, Naka-ku, Nagoya 460-0008, idcn.jp), und die Yaba-cho/Osu-Gegend. Dort findet man auch Kleidung, die von Japans Subkultur bevorzugt wird, wie Decora, Goth, Visual-Kei und viele alternative Geschäfte.

Welches Designpiece hat Sie zuletzt beeindruckt?

Eriko Esaka: Bouillon ist ein Designstudio von Design studio by Shunya Hattori and Hiroki Nasu (design-bouillon.jp) und ihre Arbeit beeindruckt mich wirklich sehr. Sie interessieren sich für die lokalen Hersteller und die Geschichte der Industrie in unserer Region und entwerfen einfache, aber so schöne Produkte in ihrem ganz eigenen Stil.


Eriko Esaka

ERIKO ESAKA
ist Programmdirektorin des UNESCO City of Design Organizing Committee von Nagoya.

creative-nagoya.jp


designcities.net