Prix Versailles 2019: Vudafieri – Saverino gewinnt für Delvaux Store „Le 27“

Vudafieri Saverino for Delvaux Delvaux Flagship-Store "Le 27" in Brüssel

Für den Delvaux Flagship-Store in Brüssel wurde das Mailänder Designstudio Vudafieri Saferino Partners mit dem „Special Prize Interior 2019“ in der „Magazins Europe“ Kategorie ausgezeichnet. Ein Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert wurde irgendwo zwischen Boutique und Kunstgalerie neu interpretiert und revolutioniert das Konzept des Einzelhandels im Luxussegment.

Prix Versailles 2019. Maison Delvaux Flagshipstorein Brussels designed by Vudafieri Saferino Partners
Prix Versailles 2019 Delvaux Flagshipstore in Brüssel by Vudafieri Saferino

Sonderpreis Interieur 2019

Paris, September 2019. Der gefeierte Prix Versailles zeichnet seit 2015 jedes Jahr die weltweit besten Architekturbeispiele für Gewerbeflächen, Hotels und Restaurants aus. Mit dem Ziel, ein besseres Zusammenspiel von Kreativität, Wirtschaft und Kultur zu fördern. Der Gewinner des „Special Prize Interior 2019“ in der Kategorie „Magazins Europe“ ist „Le 27“. Ein Flagship-Store in Brüssel, entworfen von Vudafieri-Saverino Partners für das 1829 gegründete belgische Maison Delvaux, das älteste Luxuslederwarenhaus der Welt.

Jury aus acht Personen

Die mit Spannung erwartete Preisverleihung fand am 12. September in der Unesco-Zentrale in Paris statt. Der Preis wurde von einer achtköpfigen Jury vergeben. Darunter weltberühmte Designern wie Philippe Starck, Kazuyo Sejima, David Adjaye oder Thomas Vonier. Außerdem noch Persönlichkeiten aus den Bereichen Kultur und Lifestyle, wie Francesco Bandarin, stellvertretender Generaldirektor für Kultur bei der UNESCO, der Chefkoch Ferran Adrià, die Dirigentin Alondra de la Parra und die Modedesignerin Iris van Herpen.

Prix Versailles 2019 ceremony at the Unesco Headquarters
Prix Versailles 2019

Einzigartigkeit

Es war die Einzigartigkeit des Projekts, die die Jury überzeugte: In einer prächtigen Villa am Boulevard de Waterloo vereint „Le 27“ das Savoir-Faire der Delvaux-Kollektionen mit der Schönheit der besten Stücke belgischen Designs, mit Gemälden und Keramiken. So verwandelt sich die Boutique in ein sich ständig weiterentwickelndes Museum. Es ist ein Ort der Begegnung, des Dialogs und der Entdeckung geworden. Er steht Besuchern offen, lädt mit seinen historischen und eklektischen Möbeln zum Bummeln ein und wird sich laufend verändern, wenn neue Stücke erworben werden.

Wir freuen uns und sind stolz auf diese Auszeichnung. Seit 2012 entwirft unser Studio Delvaux-Geschäfte auf der ganzen Welt und verwendet dabei die Innendekoration als Sprache, um die Marke in einer Weise zu beschreiben, die sich nach den Merkmalen und der Kultur der jeweiligen Stadt richtet. Eine Philosophie, die mit „Le 27“ ihren Höhepunkt erreicht: Gemeinsam mit Jean Marc Loubier, dem Vorsitzender und CEO von Delvaux, haben wir einen Ort geschaffen, der ganz bewusst originell und einzigartig ist und in dem die Philosophie und das Erbe des Maison ihren endgültigen Ausdruck finden.

sagten die Architekten Tiziano Vudafieri und Claudio Saverino.
Prix Versailles 2019. Maison Delvaux Flagshipstorein Brussels designed by Vudafieri Saferino Partners
Prix Versailles 2019 Delvaux Flagshipstore in Brüssel by Vudafieri Saferino

Historische Räume

Der Raum – einst eine prächtige Privatvilla – hat seine ursprüngliche Struktur bewahrt. Die Wände sind mit Spiegeln und Fresken aus dem 19. Jahrhundert verziert. Vudafieri-Saverino Partners hat diese historischen Räume erhalten und die Innenräume in einer avantgardistischen Sprache neu interpretiert, die reich ist an raffinierten Referenzen. Die Räume sind eine zeitgemäße Interpretation der frühen Periode des modernen Designs, die in der belgischen Kultur des 20. Jahrhunderts so wichtig war. Beispiele sind die als abstrakte Gemälde konzipierten Wanddisplays, deren Design der künstlerischen Bewegung De Stijl von Mondrian entspricht.  

Design

Die Einrichtung wird durch Einzelstücke der Meister belgischen Designs bereichert: Jules Wabbes, Pieter de Bruyne, Renaat Braem und Emiel Verannema. Es gibt auch Platz für Werke zeitgenössischer belgischer Designer (Nathalie Dewez, Alain Berteau und Ben Storms) und internationaler Persönlichkeiten wie dem Italiener Gino Sarfatti. Eine Reihe von Fotografien der argentinischen Künstlerin Romina Ressia führen in den ersten Stock. In ihnen vereinen sich post-neo-flämische Porträts mit Alltags- und Kitschartefakten. Eine Sammlung belgischer Keramik des 20. Jahrhunderts ist an den Wänden verstreut und verkörpert die fantastische, endlose Kreativität lokaler Künstler.