Künstler:innen auf Reisen in der Albertina Wien
Von antiken Ruinen in Rom bis zu schroffen Alpengipfeln – die neue Ausstellung „Fernweh – Künstler:innen auf Reisen“ in der Albertina Wien zeigt, wie Reisen seit dem 18. Jahrhundert den Blick von Künstler:innen auf die Welt verändert hat. Zeichnungen und Aquarelle machen die Sehnsucht nach fernen Orten spürbar.
Die Blaue Grotte auf der Insel Capri, um 1835/36
41,1 × 51,6 cm, Aquarell auf Papier
ALBERTINA, Wien
© Foto: ALBERTINA, Wien
Die große Marine auf der Insel Capri, 1836
41,3 × 51,7 cm, Aquarell auf Papier
ALBERTINA, Wien
© Foto: ALBERTINA, Wien
Auf Grand Tour
Die „Grand Tour“ war ursprünglich eine Bildungsreise für Adelssöhne. Ab dem 18. Jahrhundert zog es auch das Bürgertum nach Paris, Florenz und Rom. Berühmte Reisende wie Johann Wolfgang von Goethe hielten ihre Eindrücke in Skizzen fest – vier Ansichten seiner Italienreise sind in der Ausstellung zu sehen.
Berge als Sehnsuchtsorte
Bis ins 18. Jahrhundert galten die Alpen als bedrohlich. Erst später wurden sie zum Inbegriff erhabener Natur. Erzherzog Johann ließ rund 1400 Aquarelle und Zeichnungen seiner Kammermaler anfertigen, darunter Werke von Matthäus Loder und Thomas Ender, die Österreichs Bergwelt in leuchtenden Farben dokumentieren.
Das Matterhorn vom Gornergrat gesehen, 1854
33,3 x 50,3 cm, Aquarell
ALBERTINA, Wien
© Foto: ALBERTINA, Wien
Thomas Ender
Italienische Landschaft, um 1823
15,7 × 22,5 cm, Aquarell auf Papier
ALBERTINA, Wien
© Foto: ALBERTINA, Wien
Frauen mit Pinsel und Fernweh
Für Künstlerinnen war Reisen oft unerschwinglich, ein Kunststudium blieb ihnen bis ins 20. Jahrhundert verwehrt. Dennoch schufen Malerinnen wie Tina Blau oder Olga Wisinger-Florian eindrucksvolle Landschaftsbilder und kämpften sich in eine Männerdomäne.
Gebirgssee mit Glocknergruppe, 1860-1890
31,7 × 41,1 cm, Öl auf Papier
ALBERTINA, Wien
© Foto: ALBERTINA, Wien
Berg in Abendsonne (Abfaltern), 1889
10,5 × 15,1 cm, Aquarell auf Papier
ALBERTINA, Wien
© Foto: ALBERTINA, Wien
Expeditionen in ferne Welten
Auch Entdeckungsreisen inspirierten Kunst: Josef Selleny begleitete die Weltumsegelung der Fregatte Novara (1857–59) und fertigte rund 2000 Aquarelle und Skizzen an. Leander Russ hielt Eindrücke aus Ägypten, Bethlehem, Indien und dem Orient in farbintensiven Bildern fest.
Fazit
„Fernweh – Künstler:innen auf Reisen“ macht Lust auf weite Horizonte. Die Ausstellung zeigt, wie Reisen die Kunst prägte – und Kunst zugleich zu einer Reise in fremde Welten wurde.
🖼️ Ausstellung: Fernweh – Künstler:innen auf Reisen
📍 Albertina, Propter Homines Halle, Wien
📅 27. Juni – 24. August 2025
🕘 Täglich 10–18 Uhr, Mi & Fr bis 21 Uhr
🌐 albertina.at
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