SOLO: Reisen ohne Begleitung – Part 2

SOLO

Solo reisen, solo erleben, solo Zeit genießen und ganz solo runterkommen. Übersetzt aus dem italienischen solo „allein“ wurde das Wort ursprünglich hauptsächlich in der Musik gebraucht. Jetzt ist er aber beim Reisen angekommen. Wie „solo“ geht und was das bringt, haben uns drei Solistinnen erzählt. Julia ist die nächste im Trio.

Julia. 

Ganz unverhofft „musste“ Julia für drei Wochen alleine nach Argentinien reisen. Ursprünglich als Partnerreise geplant, kam das Abenteuer etwas anders. Schlussendlich ging sie als Österreicherin hin und kam als Argentinierin zurück.  

Passt man sich der Kultur des Landes an? 

Ich würde sagen, ja. Man taucht in den Alltag der Argentinier*innen ein und je länger man in einer fremden Stadt lebt, desto mehr passt man sich an das Stadtbild, den Lebensstil und auch der Einstellung der Menschen an. Vor allem beim Kleidungsstil habe ich es gemerkt, weil ich immer öfter Röcke getragen habe. Der Fokus liegt aber auch mehr auf einem Selbst und man traut sich mehr.  

Hast du dich immer sicher gefühlt?  

Wenn man an Argentinien denkt, denkt man natürlich schon an Kriminalität und Armut aber ich habe mich immer sicher gefühlt. Vielleicht auch zu sicher. Nach einem Wochenendausflug zurück in die Stadt, bin ich mit einem späteren Zug gefahren und erst spätnachts angekommen – natürlich dann auch zu Fuß bis zu meiner Unterkunft. Meine damalige Vermieterin ermahnte mich dann nur, wie leichtsinnig ich doch gewesen sei als Frau, nachts, alleine. Also hatte ich da vielleicht einfach Glück. 

Hast du dich jemals alleine gefühlt? 

Abends, ja. Wenn man dann alleine beim Essen sitzt, da ist schon manchmal Einsamkeit aufgekommen oder kurz vorm Schlafengehen. Tagsüber aber nie! Man ist so verplant und beschäftigt mit den ganzen neuen Eindrücken und Abenteuern, da hat man gar keine Zeit sich alleine zu fühlen, sondern genießt einfach.  

Über Julia

Julia Rinesch ist für die Liebe von München nach Kärnten gezogen und geblieben. Ihre nächste Reise ist aber ganz und gar nicht solo geplant, sondern mit ihrem Sohn – damit auch er die Welt sehen kann.  

Foto Credits: Julia Rinesch