Wer gut schlafen, sitzen oder liegen möchte, braucht vor allem eines: eine hochwertige Unterlage. Bei Wittmann im Kamptal weiß man um dieses Geheimnis seit bald 130 Jahren Bescheid. In Toni Mörwalds neuem Gutshof, in dem Polstermöbel von Wittmann im ganzen Haus verteilt sind, gehen Kulinarik und Komfort eine feine Symbiose ein.
Es gibt viele gute Gründe, warum sich der Weg ins Kamptal lohnt. Die malerische Landschaft mit den sanft geschwungenen Weinbergen und Flussschleifen ist einer davon – ebenso wie der daraus hervorgehende Grüne Veltliner. Ein anderer sind die klassischen Konzerte im architektonisch markanten Wolkenturm in Grafenegg. Und zwischen atemberaubendem Weitblick, warmen Geigenklängen und dem Duft reifer Trauben, verbirgt sich noch ein weiterer schöner Grund.



Hier bei Wittmann im ruhigen Etsdorf entstehen seit bald 130 Jahren formschöne Polstermöbel in Handarbeit mit Klassikern wie dem Alleegasse-Sofa von Josef Hoffmann und Neuzugängen wie dem Tuya-Ohrensessel von Jaime Hayon. Und unweit davon entfernt, macht man es sich im neu eröffneten Gutshof von Toni Mörwald auf Wittmann-Betten und -Sesseln gemütlich.
Manche Geschenke verlieren nie ihren Wert. So wie mein erstes Presse-Goodie: ein schlichter Schlüsselanhänger aus Leder mit acht eingeprägten Buchstaben: W I T T M A N N. Seit damals, es ist wohl 15 Jahre her, bündelt er diverse Schlüssel, Mal kommen neue dazu, Mal kommen welche weg, doch das Lederband hält jedem Job- und Wohnungswechsel stand.
Ein Begleiter fürs Leben, genau so beständig wie die Möbel, für die er steht.


Schon die Fassade des Unternehmens, ein Raster aus quadratischen Fenstern und metallenen Details in Otto-Wagner-Grün, deutet Zeitlosigkeit an. Doch was man von außen nicht sieht: Hinter ihr erstreckt sich ein Geflecht aus Werkshallen, in denen Sessel, Sofas und Betten vollständig unter einem Dach entstehen: vom Metallrahmen bis zur Matratze. Wittmann steht für Handwerk als Gesamtkunstwerk, seit bald 130 Jahren. Es hat Historie, aber ohne historisch zu sein.

Seit Kurzem wird der österreichische Möbelhersteller von einem Dänen mit viel Vorerfahrung in der Branche und einer besonderen Liebe und Expertise für Möbel geleitet. Und während mich CEO Bo Thuesen bei meinem Besuch durch das weitläufige Areal führt und die einzelnen Stationen erklärt, schwingt etwas von „Sendung mit der Maus“-Staunen mit.


In der Schlosserei startet der Produktionsprozess mit maßgefertigten Metallrahmen. Von dort führt der Weg durch die Lagerhalle mit ihren vorgefertigten Holzkonstruktionen weiter zur Begurtung und dann in die Vorpolsterei. Hier fallen zuerst die Farben ins Auge – Schaumstoffe in Gelb, Blau, Rosa. Nicht etwa aus gestalterischer Absicht, jede Farbe steht schlichtweg für eine andere Dichte. Schicht um Schicht werden sie wie ein Sandwich verklebt, manchmal sogar auf derselben Ebene kombiniert, um genau jene feinen Eigenschaften zu erzeugen, die man später nicht mehr sieht.


Verborgen im Inneren, unsichtbar im Endprodukt und doch das Element, das den entscheidenden Unterschied macht. Der Sitz- und Liegekomfort ist die Kernkompetenz von Wittmann, weshalb Bo Thuesen vieles aus dem Sortiment verbannt hat, was nicht direkt der Bequemlichkeit dient, etwa Leuchten oder Tische. In der Näherei nehmen dann unterschiedlichste Stoff- und Leder-Bahnen Form an, bevor sie um den Rohling drapiert und straffgezogen werden. Anschließend werden die fertigen Stücke noch einmal kontrolliert, mit einer Plakette versehen, verpackt und in die Welt geschickt – oder eben auch einfach ins Nachbardorf nach Feursbrunn am Wagram.




Hier, wo Spitzenkoch Toni Mörwald seinem Heimatdorf neues Leben einhaucht und verlassene Gasthäuser, Pensionen und Weinkeller revitalisiert und in Orte von Genuss und Gastlichkeit verwandelt. So wie dem neuen Gutshof, in dem man unmittelbar spürt, wie viel Komfort in Wittmann steckt. Etwa anhand der Leslie Stühle und Barhocker von Soda Designers, mit ihrem Material-Mix aus Leder und Holz. Oder mit den farbigen Vuelta Sofas und Sesseln von Jaime Hayon, deren Rücken und Seiten in einer einzigen, fließenden Linie verlaufen, um jene, die Platz nehmen, beinahe zärtlich zu umfangen.


Die Küche von Toni Mörwald trägt dann ihr Übriges zur guten Polsterung bei. Im Michelin-Stern gekrönten Gourmetrestaurant Toni M. genießt man österreichische Küche mit weltoffenem Blick und dazu das ein oder andere Gläschen Wein, bevor es an die Bar oder zurück ins Zimmer geht.






Vom warmen Licht der Occhio-Leuchten umhüllt, wartet hier schließlich auch noch ein Wittmann-Möbelstück geduldig darauf, dem Gast die Ruhe zu schenken, die in ihm wohnt: nämlich ein handgemachtes Bett mit Matratze, für deren Herstellung alleine 115 Arbeitsschritte notwendig sind. Muss ich also erwähnen, wie gut ich geschlafen habe? Vermutlich nicht. Oder vielleicht doch, denn am nächsten Tag wurde ich von meinem Mann empfangen mit den Worten: „Du siehst so entspannt aus.“ Und das ist wohl der beste Grund, um ins Kamptal zu fahren.



Fotos: CWN; Wittmann







