DESIGN STUDIO CHRISTINE KALIA: Dreams are Reality

FLUIDE FORMEN, UNGEWÖHNLICHE MATERIALIEN UND MATERIALKOMBINATIONEN, EINE FARBPALETTE, DIE VON ZURÜCKHALTEND BIS KNALLIG REICHT – ES IST GAR NICHT SO LEICHT, DEN STIL DER ZYPRIOTISCHEN ARCHITEKTIN UND DESIGNERIN CHRISTINA PETROU EINZUORDNEN. AUCH SIE SELBST STOCKT BEI DER FRAGE. DAS SCHEINT IHREM ERFOLG JEDOCH KEINEN ABBRUCH ZU TUN. MIT IHREM DESIGN STUDIO CHRISTINE KALIA ENTWIRFT SIE MÖBEL, RENOVIERT HÄUSER UND HAT ERST KÜRZLICH DIE STORES VON CHLOÉ AUSGESTATTET.

Eigentlich heißen Sie ja Christina Petrou, wie kamen Sie zu dem Namen Christine Kalia?

Meine Mutter nannte mich immer Christine – und Kalia war ihr Kurzname. Ich habe sie verloren, als ich 13 war. Die künstlerische Seite meines Selbst habe ich von ihr geerbt.

Sie kommen aus Zypern, einer Insel mit spannender Geschichte und schöner Umgebung – spiegeln Ihre Möbel das wider?

Das würde ich nicht sagen. Ich arbeite aber mit traditionellen zypriotischen Techniken und Materialien, wobei ich sie dann auf moderne Art abwandle. In meinen Projekten kommen zum Beispiel immer wieder runde Holzkugeln vor. Diese werden von Hand auf der Insel gefertigt.
Ich färbe sie dann ein, um ihnen einen zeitgenössischen Look zu verleihen.

Welche Farbpalette gehört zu Ihrer DNA?

Ich fühle mich mit jeder Farbe wohl, solange sie zur Funktion und zum Raum passt. Ich glaube, dass Farbe immer Leben in ein Projekt bringt. Sie kann ein schöner Kick sein für das Gesamtdesign. Spannend finde ich auch, wie Farbe und Material interagieren. Beim Einfärben von Holzfurnier habe ich lange nach einer Technik gesucht, mit der die schöne Textur nicht überdeckt wird. Das Ergebnis erinnert an Marmor.

Worauf achten Sie bei der Auswahl von Materialien?

Ich liebe untypische Materialien, ich mag Texturen und ich verwende Materialien gerne auf eine unerwartete Weise, um ein spannenderes Ergebnis zu kreieren. Am liebsten arbeite ich mit Stahl. Es ist ein zeitgenössisches Material, das man über Jahre hinweg verwenden kann und das dann immer noch erstaunlich gut ausschaut. Mit Stahl schafft man Statement Pieces. Mich fasziniert daran, dass
es einerseits die Umgebung reflektiert, aber gleichzeitig auch im Raum verschwinden kann – ein interessanter Gegenspruch.

Ihre Arbeit bewegt sich auch zwischen Traum und Realität – Bauhaus, Memphis, Scandi –, viele Assoziationen kommen in den Sinn, aber keine mag so richtig passen. Wie würden Sie Ihren Stil beschreiben?

Meine Arbeiten sind modern aber auch zeitlos. Eklektisch wäre vielleicht ein passender Begriff. Scandi ist für die breite Masse. Ich arbeite für eine Nische, eine bestimmte Gruppe an Menschen, die diesen Stil mag.

Sie leben in einer Urlaubsdestination, aber verlassen die Insel auch regelmäßig für Reisen ins Ausland – welche Orte haben es Ihnen besonders angetan?

Früher haben mich große Städte inspiriert. Das tun sie immer noch, aber in letzter Zeit haben es mir versteckte Orte und kleine Dörfer angetan. Ich war vor kurzem mitten im Nirgendwo in Zypern in
einem Haus mit vielen Wasserelementen, umgeben von Natur. Das hat mich berührt.

Sie haben die Boutiquen des französischen Modelabels Chloé eingerichtet. Wie sind Sie auf das
Thema angegangen?

Ich habe mir zuerst ihre Brand Identity und Farbpalette genauer angesehen. Chloé hat einen sehr femininen Stil. Aus diesen Inputs entstanden Möbel in Weiß und Beige mit sanften Formen und runden Details.

Worum geht es in Ihrem neuesten Projekt?

Ich habe gerade eine Kollektion aus heimischem Kalkstein und rotem Stahl gelauncht. Die Objekte sind sehr skulptural, aber dennoch funktional. Sie wurden auf der Larnaca Biennale vorgestellt.

Mit welchem Auftrag würde für Sie ein Traum wahr werden?

Mit der Gestaltung eines Theaters! Das Licht, die Möbel – ein sehr interessanter Ort!

Was brauchen Sie für eine gute Party?

Gute Gesellschaft – auf die Menschen kommt es an. Ich finde auch, dass meine Möbel einen verspielten und partytauglichen Look haben, vor allem die Tide- und Wavy-Bänke.

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