In Anlehnung an Tradition
Mit Blick auf den weißen Sandstrand von Elia Beach haben die griechischen Architekt*innen von A31 Architecture ein exklusives Wohnhaus entworfen, das sich nicht einfach in die Landschaft einfügt – sondern diese buchstäblich umarmt. Die Aimasia Residence interpretiert die traditionelle Trockenmauer neu, nutzt Sichtbeton, begrünten Flachdachgärten und eine ausgefeilte Materialwahl für eine Architektur zwischen Bindung an die Natur und zeitgenössischer Eleganz.

In den sanften Anhöhen über Elia Beach auf Mykonos liegt das 14.000 m² große Grundstück, auf dem die Aimasia Residence realisiert wurde. Der Name Aimasia leitet sich vom altgriechischen Begriff αἱμασιά ab, der eine traditionelle Trockenmauer bezeichnet – ohne Mörtel errichtet, von Generationen Bauern gebaut zur Kultivierung des Hanggeländes.
Eine vorhandene, 62 Meter lange Granit-Trockenmauer wurde zum „Rückgrat“ des Projekts, an dem sich das neue Gebäude buchstäblich anlehnt.

Form & Landschaft
Statt eines monolithischen Baukörpers setzte das Athener Büro A31 auf mehrere Volumen, passgenau auf das Gelände ausgerichtet. Das zentrale Sichtbeton-Haus mit seinen begrünten Flachdächern öffnet sich südwärts zum Meer und östlich zur kargen Hanglandschaft. Das Ziel: die Natur möglichst wenig unterbrechen und gleichzeitig Architektur mit Aussicht schaffen.
Das Haus verbindet Innen und Außen: Großzügige Glasfronten führen von Wohn- und Essbereich auf die Terrasse mit Infinity-Pool und überblicken die Ägäis.

Materialität & Innenräume
Die Materialwahl folgt einer kargen, mediterranen Ästhetik: Sichtbetonflächen bleiben unverputzt, Türen und Einbauten bestehen aus dunkel geräucherter Eiche. Steinarten variieren in den Bädern. Treppen sind mit „schwebenden“ Felsbrocken akzentuiert – ein poetisches Detail, das Ruhe und Natur spürbar macht.
Im Inneren übernimmt Tom Dixon (Design Research Studio) die Ausstattung: Maßgefertigte Leuchten, ikonische Möbelstücke und Materialien mit lokalem Bezug.

Nachhaltigkeit & Technik
Nachhaltigkeit ist kein Add-on, sondern integraler Bestandteil:
- Sichtbeton mit niedrigem CO₂-Gehalt verwendet.
- Begrünte Dächer dienen als Isolierung und Lebensraum zugleich.
- Außenwände sind thermisch gedämmt und mit weißem Putz versehen, Fenster mit thermisch getrennten Aluminiumrahmen.
- Die Baukörperausrichtung nutzt passive Sonnenenergie, unterbindet Überhitzung und begünstigt Querlüftung.
Architektur im Kontext
Die Aimasia Residence stellt sich bewusst gegen die gängigen kubischen weißen Häuser der Kykladen – ohne dennoch den regionalen Charakter zu verlieren. Wie das Studio erläutert:
„Wir ließen uns von der Tradition inspirieren, aber wir wollten sie nicht einfach kopieren.“
Das Ergebnis: eine präzise, moderne Interpretation der regionalen Baukultur.

Die Aimasia Residence zeigt eindrucksvoll, wie Architektur auf Mykonos mehr sein kann als Luxusvilla mit Aussicht. Sie verbindet Landschaft, Geschichte, Material und Technik in einer ganzheitlichen Vision – mit Respekt vor dem Ort und der Natur, verbunden mit unverkennbarer Ästhetik.









