Ein Reisebericht aus dem Puradies, wo ein Urlaub mit Kindern so pur und paradiesisch ist wie das Leben selbst.
Mit Kindern auf Urlaub fahren, ist ein bisschen wie den Alltag an einen anderen Ort mitzunehmen. Und nicht selten fühlt man sich danach urlaubsreifer als zuvor. Das ist auch bei mir nicht anders. Warum man es trotzdem machen sollte? Wegen der vielen Marmeladenglasmomente. So wie denen, die ich mit meiner Familie im Sommer im Puradies sammeln durfte.


Drei Buben im Alter von 3,4 und 12 Jahren für ein und dieselbe Sache zu begeistern, ist gar nicht so leicht. Wenn es ums Wegfahren geht, sind sich aber alle einig. Vor allem, wenn auch ein Pool und Tiere involviert sind.
Für uns Eltern heißt das zunächst an unendlich viele Dinge zu denken. Einpacken, Proviant, Beschäftigung für die Fahrt. Dass dann ausgerechnet die Kleidung für die Kleinen zu Hause geblieben ist, weil der eine dachte, der andere hätte sie in den Kofferraum gegeben, war schon einer von diesen Augenblicken, die man gar nicht künstlich erschaffen kann.

In Leogang angekommen, waren wir erstaunt, wie ruhig es plötzlich sein kann, wenn man von der Hauptstraße abbiegt und dem Himmel ein bisschen entgegenfährt.
Auf einem Hochplateau gelegen steht da ein prächtiges Pinzgauer Bauernhaus mit ein paar Ausläufern, die sich auf einer saftigen Wiese ausbreiten. Der Blick auf die imposanten Berge mit dem Zug, der hier regelmäßig durch die Landschaft fährt, das sanfte Läuten der Kuhglocken, die Gondel im Hintergrund: es sieht aus, als würde man eines der Bilderbücher der Kinder aufschlagen.
Nur die Sonne lässt hier noch auf sich warten. Davon wollen wir uns aber nicht beirren lassen.



Warmherzig und unaufgeregt werden wir von Puradies-Inhaber Michael Madreiter beim Check In begrüßt. Wir staunen über die imposante moderne Bar mit den vielen Eichenholzquadern und freuen uns unausgesprochen schon auf einen Cocktail-Abend zu zweit.
Die Zimmer sind einladend. Traditionell und doch modern. Bevor wir das Gepäck ablegen, entsteht schon ein Streit der Kinder darüber, wer im Stockbett oben schlafen darf. Mit der eindrucksvollen Aussicht und dem Wissen, dass wir die Betten nicht machen mussten, ist diese Auseinandersetzung aber definitiv besser auszuhalten als zuhause.
Nach diversen Verhandlungen und einigen Bestechungsversuchen untereinander einigen sie sich dann doch und finden eine Lösung, mit der alle zufrieden sind.
Bloßfüßig rennen sie auf die Terrasse, schauen durch die alten Holzleisten des Bauernhauses, der Kleinste auf einen Baumstumpf stehend und dann sind sie ganz kurz ein bisschen sprachlos.


Und wir spüren, dass es jetzt erst richtig los geht mit den Momenten, die sich gleich anfühlen, wie wenn die Oma Marmelade kocht, ein süßer Duft in der Luft liegt, man den ein oder anderen Löffel abschlecken darf und es im Herzen ganz warm wird.


Das Wort Pool reicht aus uns alle drei ziehen sich in Windeseile um. Sie schlüpfen in die teils entzückend überdimensional wirkenden Bademäntel und Schlapfen, um sich nach wenigen Minuten wieder derer zu entledigen und ins Kinderbecken zu hüpfen. Der Große stellt sich der Challenge, den erfrischenden Badeteich ohne die Miene zu verziehen zu durchschwimmen. Und alle staunen über die automatischen Schiebetüren, die im großen, warmen Pool ins Freie führen.





Wieder im Trockenen werden ausgebüchste Kaninchen verfolgt und erfolglos Eier gesucht. Tierlaute werden nachgeahmt. Und auch die Eltern, die wieder zu Kindern werden, testen das Trampolin – trotz Regen.
Wie schön, dass man sich dafür ohne schlechtes Gewissen Zeit nehmen kann, denn die Frage, was am Abend gekocht werden soll, ist bereits beantwortet: das Menu ist schließlich vorbereitet.
Der Kleinste ist begeistert, dass „der Mensch“ ihm immer wieder Saft bringt, wenn er freundlich danach fragt. Der Mittlere freut sich über die Erfüllung des Spezialwunsches nach zweierlei von der Kartoffel – Pommes Frites und Püree mit Parmesan-Topping. Und der Fast-Teenie und die beiden Erwachsenen warten neugierig darauf, was der jeweils nächste Gang bringen wird.

Der nächste Tag jedenfalls bringt Sonnenschein und das Puradies entfaltet jetzt seine ganze Wirkung. Es war vorher schon himmlisch, aber mit dem strahlenden Himmel ist alles noch ein bisschen himmlischer. Jetzt sind wir wirklich im Bilderbuch angekommen, und das obwohl wir wieder keine Eier finden. Dafür aber ein Versteck im Zimmer: Die Nische neben dem Bett ist die größte Freude für die Kleinen, die dort mit kindlicher Naivität immer wieder Erschrecken spielen.
Zwischendurch schleichen sich die Erwachsenen abwechselnd ins Adults-Only-Saunahaus zum Durchatmen und genießen den Blick auf Bäume und Berge und die herbeigesehnten Momente der Ruhe.


Während der Große dann am Abend mit Begeisterung bei den schlafenden Kleinen und angedrehtem Fernseher im Zimmer bleibt, genießen die Eltern, dass ein Abend zu zweit so einfach umsetzbar sein kann. Die außergewöhnlichen Cocktails an der Bar sind ein Highlight, nicht nur, weil man jetzt endlich einmal ein Getränk in Ruhe fertig trinken und sich dem Geschmack voll und ganz widmen kann. Im Dunklen der Nacht ergattern wir noch ein Kinder-Stieleis aus der Tiefkühltruhe. Mit schelmischem Lächeln folgt ein Spaziergang in der Stille der Nacht.


Es ist ein filterloser Urlaub, der nach süßer Erdbeerkonfitüre schmeckt, und dann und wann auch einen Hauch Bitterorange in sich trägt. Wie die Gondel bergauf und auch bergab fährt, wie die Sonne scheint und es dann auch wieder regnet, wie man Eier im Stall findet oder eben nicht, so verhält es sich halt auch im echten Leben fernab von Zahnpasta-Werbung und Instagram-Postings — mit all seinen Enttäuschungen und noch viel mehr Freuden.
Und wenn der Kleine zurück im Heimatort vom „anderen Zuhause“ redet, der Mittlere in einem Freundschaftsbuch schreibt, dass sein liebster Ort zum Schwimmen das Puradies ist, und der Große die „Summer Memories“ feiert, erfreuen sich die Eltern nicht nur an den Fotos auf dem Handy, sondern auch an den vielen schönen Bildern im Kopf.

Fotos: CWN
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