Skulptur, Raum und Erinnerung: Mark Manders lädt ab 20. September zu einer Reise durch stille Gedankenwelten.
Ab 20. September 2025 öffnet das Museum Voorlinden seine Türen für Mindstudy, eine Ausstellung des niederländischen Künstler Mark Manders. Mehr als achtzig Werke aus Jahrzehnten befördern uns in einen Zwischenraum von Skulptur, Design und poetischer Introspektion – eine Einladung, in Material und Form das Unausgesprochene spürbar zu machen.
Mark Manders (geb. 1968, Volkel, Niederlande), derzeit wohnhaft und tätig in Ronse, Belgien, gilt als eine der prägendsten Stimmen der zeitgenössischen Kunst. Sein Œuvre − Skulpturen, Installationen, Zeichnungen und raumgreifende Objekte − balanciert stets zwischen dem Konkreten und dem Unzugänglichen. Bei Voorlinden zeigt Manders „Mindstudy“ vom 20. September 2025 bis 18. Januar 2026 eine sorgfältige Auswahl aus seinem Schaffen, ikonische und neuere Arbeiten, die zusammen eine Schichtung innerer Welten erschaffen.
Schon beim Betreten der Ausstellung wird klar: Manders interessiert sich weniger für lineare Zeitabläufe als für das kreative Denken als Raum. Räume von Wohnlichkeit, Badezimmern oder Studioumgebungen erscheinen als Bühne von Gedanken und Erinnerungen. In seiner Arbeit kann Bronze wie nasser Ton wirken, vertraute Objekte wie ein Stuhl auf 88 Prozent ihrer realen Größe erscheinen.
Viele seiner Skulpturen erinnern an archäologische Funde, andere beziehen sich auf Modernismus oder Design des 20. Jahrhunderts. Doch immer schwingt etwas Undefinierbares mit – als habe man ein Fragment gefunden, das zugleich ästhetisch und rätselhaft ist. Manders schafft Szenen, in denen Raum, Objekt und Bedeutung miteinander ringen.
Eine besondere Erfahrung ist, wie Voorlinden die Ausstellung räumlich inszeniert: Der Museumsraum wird in Wohnzimmer, Badezimmer, Fabrikräume umgewandelt, der Eingang zur Ausstellung wird gelenkt, um direkt in Gedankenwelten zu führen. Es gibt keine chronologische Ordnung; frühe Arbeiten können äußerlich neu wirken, neuere antiquiert. Diese Mischung erzeugt poetische Spannung.
Für Besucher:innen heißt Mindstudy nicht nur anschauen, sondern einsinken, verweilen, Fragen stellen: Was bedeutet Erinnerung? Wie formt Objekt unser Selbst? Wie trägt Stille Bedeutung? Manders lauscht Gedanken – und wir sind eingeladen zuzuhören.