Zwischen Eden und Untergang

Agus Putu Suyadnyas „Symbiotic Utopia“ zeigt eine fragile Harmonie zwischen Natur, Mythos und Moderne

Kann das Paradies uns überleben?
In seiner neuen Ausstellung Symbiotic Utopia – The Peaceable Kingdom of Agus Putu Suyadnya entwirft der indonesische Künstler eine ebenso traumhafte wie mahnende Vision: eine Welt, in der Natur, Mensch und Mythos in Balance existieren – oder zumindest versucht wird, sie zu bewahren.

Kuratiert von John Silvis, ist die Ausstellung vom 30. Mai bis 7. Juli 2025 in der SAPAR Contemporary Art Gallery in New York zu sehen. Sie ist eine eindringliche Bildmeditation über Fülle, Vergänglichkeit und unsere ökologische Verantwortung.


🌿 Natur, Mythos und Erinnerung als Bildsprache

Aus der lebendigen Kunstszene Yogyakartas kommend, erschafft Agus Putu Suyadnya in seinen Werken dichte, schichtreiche Kompositionen: tropische Vegetation, exotische Tiere und surreale Elemente verschmelzen zu einer Bildwelt voller Leben und Bewegung.

Doch unter der optischen Opulenz liegt eine feine Spannung – eine Utopie, die jederzeit ins Kippen geraten kann.


👨‍🚀 Der Astronaut als Mahnmal und Mittler

Immer wieder taucht in den Bildern eine auffällige Figur auf: ein rot gekleideter Astronaut, konstruiert für lebensfeindliche Welten – und nun durch üppige Urlandschaften wandelnd.
Er sitzt auf Strandliegen, hält Schwimmtiere in der Hand oder umarmt Tiere aus nächster Nähe.

In Hug for Hope (2025) etwa umschließt er liebevoll einen Schimpansen – ein symbolisches Bild für Verantwortung und Verbundenheit.

„Der Mensch kann nicht ohne die Natur leben“, so Suyadnya, „doch die Natur kann ohne uns überleben. Warum also glauben wir, im Vorteil zu sein?“


🎨 Technik mit spirituellem Tiefgang

Mit realistischer Präzision, lebendigem Pinselstrich und einer klaren surrealistischen Note entstehen Werke, die gleichermaßen einladen wie warnen, verzaubern wie aufrütteln.
Suyadnya schafft spirituelle Bildräume, in denen das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur als universelles Ordnungsprinzip sichtbar wird.


🌏 Kunst als ökologische Mahnung

Symbiotic Utopia ist kein naiver Wunschtraum. Die Werke zeigen eine doppelte Vision: eine poetische Utopie, in der alles im Einklang ist – und eine leise Apokalypse, die daran erinnert, wie nah wir dem Verlust dieser Harmonie sind.

Der Astronaut, die Tiere, die Landschaften – sie alle fordern uns auf: Pflegt eure Utopien, bevor sie verloren gehen.


👁️ Über den Künstler

Agus Putu Suyadnya (geb. 1985) lebt und arbeitet in Yogyakarta, Indonesien. Seine Malerei vereint Realismus mit surrealistischer Bildsprache und befasst sich mit Themen wie Technologie, Spiritualität, Umwelt und Identität.

Having Fun #4 (on the Planet Walter Spies Series) 200 cm x 180 cm 2024

Einzelausstellungen (Auswahl):

  • Pemburu Cahaya (2018), Balebanar Sangkring, Yogyakarta
  • Suburb Stories (2014), Seminyak, Bali
  • Karakteristik Wayang (2011), ISI Yogyakarta

Gruppenausstellungen u. a.:

  • Wonderland: Curious Nature, New York Botanical Garden
  • Xavier Art Fest 2024, Philippinen

🎨 Über den Kurator

John Silvis ist Kurator und Kunstberater mit Standorten in New York und Berlin. Seine Ausstellungen widmen sich Themen wie Identität, Spiritualität und Nachhaltigkeit. Er kuratierte u. a. in New York, Los Angeles, Wien, Berlin und Singapur. Neben der Kuratorentätigkeit ist er auch als Autor, Interviewer und Podcaster aktiv.


📍 Ausstellungsdetails

Symbiotic Utopia – The Peaceable Kingdom of Agus Putu Suyadnya
📍 SAPAR Contemporary Art Gallery, New York
📅 30. Mai – 7. Juli 2025
🎨 Kuratiert von John Silvis